Absenkung des Rechungszinses im Bestand

von Oliver Beyersdorffer

Die niedrigen Zinsen führen zu geringerem Ertrag bei den Kapitalanlagen der Krankenversicherer. Daher wird es in Zukunft nicht ausbleiben, dass der Rechnungszins in den Bestandstarifen der Bisex-Welt abgesenkt werden muss.

In den Bisextarifen beträgt dieser Wert maximal 3,5 Prozent und auf ihm basiert die bei der Kalkulation der Tarife angenommene Verzinsung der Kapitalanlagen. Allein die Absenkung des Rechnungszinses um 0,1 Prozent reduziert führt bei PKV-Kunden mittleren Alters bereits zu einer durchschnittlichen Beitragserhöhung um rund ein Prozent.

Die PKV bildet Rückstellung für Beitragsrückerstattung, so genannte RfB-Mittel. Sie werden unter anderem dazu verwendet um notwendige Beitragsanpassungen zu limitieren, also zu mildern. Das führt dazu, dass der einzelne PKV-Kunde weniger belastet wird. Auch wenn die RfB-Töpfe zum Teil prall gefüllt sind, gibt es doch erhebliche Unterschiede. Das hat selbstverständlich vor allem mit der Größe des Versicherers an sich und der Unternehmenstradition zu tun. Während manche Krankenversicherer durchaus in der Lage wären die eine oder andere Beitragsanpassung vollständig auszufinanzieren, drohen bei anderen PKV-Anbieter aufgrund geringer Rückstellungen Beitragssprünge.

Bei der Einführung der UNISEX-Tarife hat die Branche bereits auf die anhaltenden Niedrigzinsen reagiert und der Kalkulation einen Rechnungszins von 2,75 Prozent zugrunde gelegt. Nur die Hanse Merkur rechnet nach wie vor mit einem Zinssatz von über 3 Prozent und weigert sich den genauen Wert offenzulegen.
Die HALLESCHE ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und legte den Rechnungszins bei 2,5 Prozent fest.

Trotz aller Maßnahmen die Seitens der Krankenversicherer unternommen werden, um dieser Problematik zu begegnen, werden Beitragserhöhung nicht ausbleiben. Einerseits ist das den Niedrigzinsen geschuldet aber andererseits steigen auch die Ausgaben für Gesundheitsleistungen. Daher sollten PKV-Kunden grundsätzlich damit rechnen, die Beiträge im Durchschnitt um vier bis fünf Prozent pro Jahr steigen.

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